Volkstrauertag Rückblick.

Veröffentlicht am 19.11.2012 in Ortsverein

Siegfried Schulz Rede Teil 3.

Von Opfern und Tätern

Am 31.Januar 1933 übernehmen die Nationalsozialsten die
Macht. Die Deutschen hatten sie gewählt.
Am 1.April 1933 werden jüdische Geschäfte boykottiert.
Am 10.Mai werde öffentlich Bücher verbrannt. Am
15.September 1935: Die Nürnberger Gesetze.
Am 9./10. November 1938 Reichspogromnacht.
20. Januar 1942: Wannseekonferenz; die Vernichtung der
europäischen Juden wird beschlossen.
Das Unheil nimmt seinen Lauf.

Im März 1942 erhält Frau Friedemann den Bescheid, sich für
die Deportation in den Osten bereit zu halten. Sie weiß, was
das bedeutet, verlässt ihre Wohnung und taucht unter. - Was
jetzt?

Zusammen mit ihrer Nichte Lotte plant Frau Friedemann
die Flucht in die Schweiz. Sie bezahlen den Mann einer
Freundin viel Geld, der gefälschte Ausweise, einen Führer und
Unterkünfte besorgen will. Der Mann der Freundin nimmt das
Geld – und tut nichts. –
Jüdische Menschen sind rechtlos.
Jüdische Deutsche kann man gefahrlos über das Ohr hauen.
Jüdische Menschen sind für Skrupellose wie Gänse, die
goldene Eier legen.
Wie hält man solche Rechtlosigkeit aus?

Die Nichte Lotte ist nicht bereit Frau Pröhl , jener Frau, die sie
aufgenommen hat, die Summen zu bezahlen, die diese fordert.
Ein tötlicher Entschluss. Frau Pröhl denunziert Lotte bei der
Gestapo. Lotte wird abgeholt, kommt ins Warschauer Ghetto,
hungert dort, verhungert.

Ich stelle mir vor: Elfriede Friedemann trifft zwei Jahre später
Frau Pröhl zufällig auf der Straße:
Wie hält man das aus?
Wie hält Frau Pröhl das aus?

Frau Friedemann findet ein Versteck bei dem Ehepaar Pagoda.
Auch die Pagodas verlangen Geld. Ist die verlangte Summe
angemessen? Ist sie unangemessen? – Eigentlich können die
Pagodas verlange, was sie wollen...

Oder die Bombenangriffe auf Berlin: Alle Bewohner fliehen in
die Schutzkeller. Alle? Was macht eine deutsche Jüdin, wenn
sie nicht gesehen werden darf?

Dann ist da die Reise von Berlin nach Stuttgart. Die Innere
Mission hat ihr den Namen von Pfarrer Müller vermittelt. Aber
da sind die ständigen Kontrollen auf den Bahnhöfen, in den
Zügen. Wird ihr Ausweis akzeptiert? - - Gott sei Dank suchen
die Kontrolleure vor allem desertierte deutsche Soldaten...
Wie hält man diese Kontrollen aus?

 
 

Zufallsfoto

Gänslieselfest-051

Siegfried Schulz - Gerechtigkeit

     

Politische Arbeit an der Basis
lebt in erster Linie vom ehrenamtlichen Engagement der handelnden Personen.

Das reicht aber leider nicht aus.
Für viele Aktivitäten fallen auch Kosten an, wie zum Beispiel Raummieten, Flyer drucken, Bewirtungsauslagen, Infomaterial, und vieles mehr.

Wenn Sie die politische Arbeit des SPD-Ortsvereins Waldenbuch unterstützen möchten, würden wir uns über ihre Spende freuen.

Bankverbindung: SPD Ortsverein Waldenbuch
IBAN DE51 6039 0000 0631 2970 06     
Vereinigte Volksbanken GENODES1BBV

Eine Spendenbescheinigung erhalten Sie von unserer Kassiererin Heidrun Rohse.

 

 

 

 

Counter

Besucher:186712
Heute:59
Online:1