Volkstrauertag Rückblick.

Veröffentlicht am 19.11.2012 in Ortsverein

Siegfried Schulz Rede Teil 2.

Die Familie der
Elfriede Friedemann alias Ella Braun

In der Staatsbibliothek Berlin – Preußischer Kulturbesitz –
liegen unter der Signatur NL 148 K 281 biographische Notizen
von Frau Friedemann alias Braun. Sie sind eine Grundlage der
folgenden Bemerkungen.
Frau Friedemann wird am 29.Juni 1878 als ältestes von sechs
Geschwistern in der jüdischen Familie Frank geboren. Sie ist
also, als sie 1944 in Waldenbuch eintrifft, eine Frau von 66
Jahren.
Der Großvater Frank war nach der Judenbefreiung (in Preußen
1812) noch als Händler für Öl eund Fette mit Pferd und Wagen
über die Dörfer gezogen, aber schon seine Söhne gründeten
eine chemische Fabrik für Öle, Fette und Carbolineum.
Elfriedes Vater, Julius Frank, ist der Werksleiter. In
Deutschland geht es wirtschaftlich steil bergauf. Die
Gründerzeit ist angesagt.
Die drei Brüder verkaufen ihre chemische Fabrik, kaufen eine
Ziegelei, dann eine zweite und eine dritte Ziegelei. Auch hier
kniet sich der Vater in die Arbeit. Auch hier ist er der Direktor,
der Werksleiter.

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Schon die Eltern haben eine hervorragende Ausbildung
genossen. Den Kindern soll es - wenn möglich - noch besser
gehen. Man spricht fließend französisch und englisch. Musik
und Kunst haben einen hohen Stellenwert in der Familie. Es ist
die Mutter, die immer wieder religiöse Toleranz anmahnt und
Toleranz lebt. Als Elfried eines Tages zur evangelischen Kirche
übertritt, scheint das kein Problem gewesen zu sein.
Natürlich hat man Personal: Zwei Dienstmädchen, einen
Kutscher. Man lebt großbürgerlich. Dazu passt, dass der Vater
leidenschaftlicher Hobbyjäger ist.
1905 heiratet Elfriede den Rechtsanwalt Gustav Friedemann.
1906 wird die Tochter Susanne geboren, in der Familie Susi
genannt.

Aber 1915 stirbt der Vater 71jährig. Der Erste Weltkrieg lässt
die großbürgerliche Lebenshaltung nicht mehr zu. Deutschland
verarmt. Niemand braucht nach 1918 Ziegel. Niemand baut
mehr. Die Mutter muss die Ziegelei ungünstig verkaufen. Es
bleibt nichts mehr übrig.

In München versuchen 1923 die Nationalsozialisten zu
putschen. Erfolglos. Noch erfolglos.

Trotz allem: Elfriede Friedemann und ihr Mann Gustav können
in Berlin einigermaßen standsgemäß leben. Kümmern sich um
die Mutter.
Denn: die Familie hält zusammen. Einer tritt für den anderen
ein. Das stärkt jeden und jede. Noch geht es ihnen gut.

 
 

Zufallsfoto

Siegfried Schulz - Gerechtigkeit

     

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