Volkstrauertag Rückblick.

Veröffentlicht am 19.11.2012 in Ortsverein

Siegfried Schulz Rede Teil 1

Volkstrauertag 2012 – Elfriede Friedemann
Oder: Wie hält man das aus?
Von Opfern und Tätern

Wie hält man das aus?

Das Waldenbucher Pfarrhaus 1944

Dies ist die eine Seite, die wohl die meisten von uns kennen:
Am Samstag vor dem 2.Advent 1943 klopft abends gegen 21 Uhr eine unbekannte Frau an der Tür des Waldenbucher Pfarrhauses, jenes Hauses, das heute die Musikschule beherbergt. Sie komme aus Stuttgart, wolle aber ihren Namen lieber nicht sagen. Sie habe eine Frage und Bitte: „Herr Pfarrer Pfäfflin , können Sie jüdische Menschen, die von der bekennenden Kirche empfohlen mit falschen Namen vor der Gestapo auf der Flucht sind für einige Wochen im Pfarrhaus verstecken? Ja, diese Menschen haben keine oder nur gefälschte Papiere. Ja, sie haben keine Lebensmittelkarten. Ja, sie sind aus Sicherheitsgründen nur nachts und nur zu Fuß unterwegs. Wir brauchen zwischen Stuttgart und Wankheim eine Zwischenstation, einen Unterschlupf.“
Pfarrer Georg Pfäfflin schreibt später, diese Anfrage sei „die persönlich schwerste Prüfung“ in jenen Jahren gewesen.

Was hätte eine Entdeckung für ihn, für seine Familie, für die Kirchengemeinde bedeutet?
Denn – so Pfarrer Pfäfflin weiter in seinem Nachtrag zur Kriegschronik Waldenbuch – „auch in Waldenbuch ...gab es genug, die gefährlich werden konnten“. Und „Es wäre damals undenkbar gewesen, das (dieses Verstecken) vor den Pfarrkonvent zu bringen.... Einzelne.. .hätten es vielleicht nicht lassen können zu verraten“.

Da ist das Wort: Verrat. Verrat überall. In Waldenbuch oder in der Pfarrerschaft. Man hatte damit zu rechnen.

Das Ehepaar Pfäfflin beschloss „komme, was da wolle“, das Waldenbucher Pfarrhaus für verfolgte jüdische Deutsche zu öffnen. Sie und die beiden ins Vertrauen gezogenen Kirchengemeinderäte erkannten, „dass das jetzt gewagt werden muss, wenn unsere Kirche noch glaubwürdig bleiben soll“.
So kam Ella Braun nach Waldenbuch. Erst einmal für drei Wochen. Später noch einmal für einige Wochen

Die Mesnerin fragte neugierig nach dieser Frau aus Berlin.
Die Nachbarn fragten.
Pfarrer Gölz in Wankheim wurde von der Gestapo abgeholt. Verraten. Er weiß vom Waldenbucher Pfarrhaus. Was wird er bei den Verhören durch die Gestapo sagen? Sagen müssen?

Wie hält man das aus?

Die Pfäfflins haben erst nach Kriegsende erfahren, dass Ella Braun eigentlich Elfriede Friedemann heißt. Von ihr sei jetzt die Rede.

 
 

Zufallsfoto

Siegfried Schulz - Gerechtigkeit

     

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