SPD Waldenbuch:
Was geht uns der Kreistag an?
Das war der Name einer öffentlichen Veranstaltung in der vergangenen Woche, zu der die beiden SPD-Kreistagsmitglieder Dr. Tobias Brenner und Manfred Ruckh einluden, um über aktuelle Fragen der Kreispolitik zu informieren.
Dabei drückte die provozierende Frage durchaus auch eine verbreitete Sicht der Dinge aus, da die politischen Belange des Kreises Böblingen vielen Bürgerinnen und Bürgern fern liegen, obwohl sie doch vielfältig den Alltag mitbestimmen.
Dies wurde auch gleich an den Ausführungen von Dr. Tobias Brenner deutlich, der in den verwickelten Zusammenhang des auf dem ehemaligen Flugfeld projektierten Krankenhausneubaus einführte. Anfangs der 20er Jahre soll das umfangreiche, komplexe Projekt schließlich Gestalt annehmen und nach Fertigstellung in öffentlicher Trägerschaft weitgehend frei von Profitstreben im Gesundheitswesen den Menschen hier eine hoch qualifizierte ärztliche Betreuung bieten.
Ebenso bildet der öffentliche Personennahverkehr einen Schwerpunkt, wie auch Bildung oder konkrete Probleme wie die Standortfrage von Erddeponien, die keiner gerne in seiner Nähe sehe. Insgesamt, so Brenner, sei es für Sozialdemokraten wichtig, auch auf Kreisebene der sozialen Gerechtigkeit bei allen Vorhaben den ihr gebührenden Stellenwert einzuräumen.
Manfred Ruckh, seit 2012 im Kreistag, und stets mit sozialen Angelegenheiten befasst, bedauert, dass die Einführung des Sozialtickts für Bedürftige nicht durchgesetzt werden konnte, aber er hofft auf einen neuen Anlauf in der nächsten Wahlperiode. „Es kommt eben darauf an, Mehrheiten zu beschaffen und für die eine oder andere Maßnahme zur Umsetzung auch politische Partner zu finden, was uns angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Kreistag nicht immer gelingt“, merkte Ruckh an. Der Waldenbucher SPD-Vorsitzende hat Spaß an der Arbeit im Kreistag mit all ihrer Vielfalt und tritt im Wahlbezirk 8 Waldenbuch, Steinenbronn, Schönaich wieder an
Seine Schwerpunkte sieht Manfred Ruckh in der Sozialpolitik, beispielsweise in der jährlichen Anpassung der Mietobergrenze für sozial schwache Menschen, der Kreisbonuscard und dem Senioren-Pass für Menschen über 65 oder die Unterstützung von Begegnungsstätten und generationsübergreifenden Projekten und im Erhalt und der Weiterentwicklung von Jugendhäusern und Jugendtreffs. Auch die Bereiche Mobilität im Kreis und Nachhaltigkeit gehören zu den Zielen Ruckhs.
Die beiden Referenten hatten ihren Zuhörern einen kurzweiligen und differenzierten Einblick in ihre Tätigkeit vermittelt, sodass am Ende der Veranstaltung jeder wusste, dass die zu Beginn gestellte Frage nur eine Antwort zuließ, nämlich „viel“.
Harald Jordan