SPD - Ausflug 2022

Veröffentlicht am 10.10.2022 in Allgemein

Das Leben für die Demokratie

 

Der jüngste Ausflug des SPD-Ortsvereins Waldenbuch nach Rastatt, vorbereitet von Ulrich Doster und gemeinsam unternommen mit den Genossinnen und Genossen aus Dettenhausen, war wegen der musealen Eindrücke lehrhaft und mehrte das Wissen über die Revolution von 1848/49. Und er war reich an Lernen mit allen Sinnen, was moderne Pädagogen begeistert hätte.

Denn wer sich in der ehemaligen Festung Rastatt auf die Spuren der frühen Demokraten macht, sieht deren Lebensbedingungen, hört die Kanonen, riecht die Gefahr, spürt Hunger und Durst in den belagerten Stellungen und schmeckt die kargen Rationen, fernab aller Raffinesse feiner Küche.

Die Waldenbucher konnten sich lebhaft vorstellen, wie ihr historischer Mitbürger, der Pfarrersohn Ernst Friedrich Hauff, dessen Schicksal Siegfried Schulz in seinen neuen Geschichtsband „Einblicke 3“ aufgenommen hat, aufgrund seiner revolutionär-demokratischen Gesinnung sich im Kreise der Verteidiger der Rastatter Festung bewegte. Der Leutnant kämpfte tapfer gegen die taktisch und waffentechnisch überlegenen Preußen. In den Kasematten stehend, wurden die von kompetenter Seite vorgetragenen Schilderungen für die Besucher plastisch.

Ernst Friedrich Hauff, der eigentlich hätte Pfarrer werden sollen, sich stattdessen der Demokratiebewegung verschrieb, wurde von einer tödlichen Gewehrkugel getroffen und starb wenige Tage vor der Kapitulation der Demokraten. Mit der Niederlage war der revolutionäre Traum von einem Leben in Freiheit bei Mitbestimmung, Teilhabe und freier Meinungsäußerung erst einmal ausgeträumt.

Für die letzten Verteidiger wurde es düster. Sie wurden in die engen Kasematten getrieben, ohne Licht, dicht gedrängt, Körper an Körper, das Atmen fiel schwer, die Kälte der Sieger mischte sich mit der Kälte der Steine im feuchten Raum. Drei Tage und Nächte standen sie, dann öffneten sich die Türen wieder. Die Überlebenden schleppten sich ans Licht. Weitere Bestrafung erwartend.

Die frühen Demokraten mussten für ihre Bestrebungen büßen, Anerkennung der Mitwelt blieb ihnen bis hinein in die Familien verwehrt. Viele gaben ihr Leben für die Demokratie, die uns Heutigen oft allzu selbstverständlich erscheint, und die es in unseren Tagen zu verteidigen gilt.

 

Harald Jordan

 

 

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Zu den Ursprüngen unserer freiheitlichen Demokratie - Jahresausflug des SPD-Ortsvereins

 

Kasematten sind Bunker. Feucht, finster, kalt und zugig.

Die letzten Freiheitskämpfer des badischen Volksaufstandes wurden von preußischen Truppen in Rastatt eingekesselt.

Nach ihrer Kapitulation wurden sie in den Kellern der Festung im Dunkeln zu Hunderten zusammengepfercht.
Sie hatten in den wenigen zimmergroßen Verliesen kaum Platz und mussten tagelang stehen. Viele starben. Wenige entkamen.
Überlebende wurden hingerichtet oder hart bestraft.


Dennoch, der Gedanke, dass Deutschland eine Demokratie sein könnte mit garantierten Grundrechten für alle Bürger war nicht mehr auszurotten.
Hundert Jahre später haben die Väter und Mütter des Grundgesetzes diese Ideen aufgenommen und unserem Land seine Verfassung gegeben.
Mit viel Betroffenheit und Achtung haben die Ausflügler der Ortsvereine Waldenbuch und Dettenhausen diese Geschichte bei Führungen durch die Kasematten und im Museum für die deutschen Freiheitsbewegungen 1848 - 198 aufgenommen. Demokratie ist ein hohes, teuer erkämpftes Gut.


Bei sonnigem Herbstwetter kam auch der gesellige Teil und der persönliche Austausch nicht zu kurz.

Vielen Dank den Organisatoren Gabi und Uli Doster!

 

Martin Kreuser

 

 

Weitere Bilder vom Ausflug finden sie hier

 
 

Zufallsfoto

Siegfried Schulz - Gerechtigkeit

     

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